Müstair-Tal – Ökologische Infrastrukturen

Hecke als ökologische Infrastruktur

Ausgangssituation

Hecken aus einheimischen Bäumen und Sträuchern sind in der Kulturlandschaft ein wichtiger Lebensraum für viele Tier und Pflanzenarten; Neuntöter und Sperbergrasmücke beispielsweise bieten dornige Sträucher wie Berberitze oder Schwarzdorn wichtige Habitatelemete.

Die Heckenstruktur des Val Müstair hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert – einige Hecken wurden entfernt, andere haben sich auf nicht mehr bewirtschaftete Terrassen ausgedehnt. 

 

Auftrag

Im Rahmen des Pilotprojekts „Ökologische Infrastruktur“, das vom Verband Schweizerischer Pärke gefördert wird, wurde Trifolium damit beauftragt den aktuellen Zustand der Heckenstruktur des Talbodens zu erfassen und Massnahmen zur Verbesserung der ökologischen Vernetzung vorzuschlagen.

 

Durchgeführte Arbeiten

Um die Entwicklung der Heckenstrukturen in der Vergangenheit zu dokumentieren analysierte Trifolium historischen Luftbildern (LUBIS). Die Analyse führte zu dem Ergebnis, dass die Hecken nicht ausreichend vernetzt sind und dass sich die intensive Bewirtschaftung, inklusive Bewässerung, in die unmittelbare Umgebung der Hecken ausgedehnt hat. Aus diesen Ergebnissen wurden Massnahmen zu Förderung der Heckenflora und -faune abgeleitet.

Der Neuntöter beispielsweise braucht einen Heckenabstand von maximal 50 m, da ihm sonst das Prädationsrisiko während seiner Jagdflüge zu hoch ist. Für ein ausreichendes Angebot an Insektennahrung ist eine extensive Bewirtschaftung im Umfeld der Hecken nötig und um seine Beute aufzuspiessen benötigt der Neuntöter dorniger Sträucher, wie Berberitze, Schwarzdorn oder Weissdorn.